Das Geheimnis erfolgreicher Stressbewältigung
Für Projektleiter und Produktmanager und alle, die sich manchmal gestresst fühlen

Projektleiter oder Produktmanager zu sein macht Spaß, ist aber häufig auch ziemlich stressig. In den letzten 7 Jahren habe ich viele Methoden zur Stressbewältigung ausprobiert. Einige haben funktioniert, andere nicht. In diesem Leitfaden zeige ich dir die besten Ansätze, mit denen du herausfinden kannst, wodurch du dich gestresst fühlst. Zudem erhältst du methodische Anleitungen, mit denen du deine innere Anspannung Schritt für Schritt abbauen und lösen kannst.
Projektleiter oder Produktmanager zu sein macht Spaß, ist aber häufig auch ziemlich stressig. In den letzten 7 Jahren habe ich viele Methoden zur Stressbewältigung ausprobiert. Einige haben funktioniert, andere nicht. In diesem Leitfaden zeige ich dir die besten Ansätze, mit denen du herausfinden kannst, wodurch du dich gestresst fühlst. Zudem erhältst du methodische Anleitungen, mit denen du deine innere Anspannung Schritt für Schritt abbauen und lösen kannst.

Inhaltsverzeichnis
Beliebte Produkte gegen Stress
Was ist Stress?
Stress ist ein körperlicher oder psychischer Zustand der Anspannung, der durch eine bestimmte Situation hervorgerufen wird. Unser Gehirn bewertet jeden Reiz und jede Situation innerhalb weniger Millisekunden. Diese Bewertung erfolgt auf Grundlage unserer bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen aber auch durch unsere Werte, gesellschaftliche Normen und unsere förderlichen oder limitierenden Glaubenssätze. Folglich ist Stress sehr subjektiv und kann zudem als positiv oder negativ empfunden werden.
Stressempfinden ist subjektiv
Die Ausgangssituation ist immer die gleiche. Je nachdem, welche Stressoren du besitzt, wird dich die Situation jedoch mehr oder weniger stressen. So wirst du als Projetverantwortlicher, der bereits in der Schule die Erfahrung gemacht hat, unter Zeitdruck am effektivsten lernen zu können, die Stresssituation wesentlich gelassener angehen. Hast du zusätzlich den förderlichen Glaubenssatz „Ich kann gut präsentieren“, wirst du die Situation wahrscheinlich sogar als geniale Möglichkeit sehen, dich und deine Arbeit vorzustellen und wirst sehr motiviert ans Werk gehen.
Ist eine gründliche Vorbereitung hingegen ein hoher Wert von dir, wird dich der Gedanke, nicht viel Zeit zu haben, vermutlich eher stressen. Denkst du darüber hinaus von deinem Management „Die haben doch eh immer etwas zu beanstanden“, setzt dich der Gedanke an die anstehende Präsentation möglicherweise extrem unter Druck.

Stressempfinden ist subjektiv
Es gibt positiven und negativen Stress
In unserer Gesellschaft ist das Wort Stress eher negativ behaftet. Tatsächlich kann aber zwischen positivem Stress (Eustress) und negativem Stress (Distress) unterschieden werden. Auch dies möchte ich mit einem Beispiel veranschaulichen:

Stress kann positiv oder negativ erlebt werden
Bist du Produktmanager oder Product Owner trägst du eine hohe unternehmerische Verantwortung. Verkaufserfolg und positive Kundenstimmen werden deiner Leistung zugeschrieben. Wahrscheinlich reizt dich diese Verantwortung und die damit verbundene Entscheidungsmacht und -freiheit. Obwohl es im Arbeitsalltag manchmal heiß her geht, läufst du zu Höchstleistungen auf und bewältigst stressige Situationen mit Leichtigkeit. Herausforderungen empfindest du als Ansporn, immer mit dem Ziel vor Augen. Jede Hürde, die du meisterst, stärkt dein Selbstvertrauen und macht dich stolz. Dabei schüttet dein Körper Glückshormone aus. Du erlebst also Eustress.
Bleibt jedoch der Verkaufserfolg aus, gerätst du als Produktverantwortlicher wahrscheinlich schnell in die Kritik. Plötzlich musst du dich und dein Produkt gegenüber dem Management und dem Entwicklungsteam verteidigen und dir neue Strategien überlegen. All das unter enormem Zeitdruck und neben dem Tagesgeschäft. Auch hier versetzt dich dein Körper in Alarmbereitschaft und schüttet Stresshormone aus. Anders wie beim positiven Stress bleiben diese jedoch im Blut und gefährdet deine körperliche und psychische Gesundheit. Du erlebst also Distress, der zu gefährlichen Symptomen führen und auf Dauer krank machen oder zum Burnout ausarten kann.
Die 11 häufigsten Stresssymptome bei Projektleitern und Produktmanagern
Laut einer Studie der pronova BKK wurden deutsche Arbeitnehmer im Jahr 2019 durchschnittlich acht Tage wegen körperlicher und zwei Tage wegen psychischer Beschwerden vom Arzt krankgeschrieben. Die häufigste Ursache hierfür war Stress. Besonders oft drückt sich dieser in den folgenden physischen und psychischen Symptomen aus:
Körperliche Beschwerden bei Stress
- Muskelanspannung, die Schmerzen im Kopf, Nacken, Rücken oder den Gelenken auslöst
- Magen- und Darmbeschwerden wie Durchfall, Magenschleimhautentzündung oder Sodbrennen
- Bluthochdruck
- Atembeschwerden
- Verschlimmerung der Beschwerden bei Allergikern
Psychische Begleiterscheinungen
- Innere Anspannung und Unruhe
- Gedankenkarussell und Nervosität
- Reizbarkeit
- Konzentrationsprobleme
- Angstzustände
- Plötzliche emotionale Ausbrüche
Solltest du häufig solch negativen Stress erleben, rate ich dir dazu, dir einige Strategien zur Stressbewältigung anzueignen. Tipps und Tricks zum Stress vermeiden und innere Anspannung lösen bekommst du weiter unten auf der Seite oder in meinen Selbstreflexionskursen und im Wanderseminar „Stressbewältigung für Projektleiter und Produktmanager“.

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Wie entsteht Stress?
Wenn unser Gehirn eine bestimmte Situation – bewusst oder unbewusst – als stressig bewertet, schüttet unser Körper die beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus. Dadurch hat er vorübergehend mehr Energie, um die Situation zu bewältigen.
Darfst du dein Produkt beispielsweise auf einem Kongress oder einer Messe vor großem Publikum präsentieren, würdest du als Produktmanager kurz vor deiner Rede vielleicht aufgeregt werden, Herzklopfen und feuchte Hände bekommen oder eine innere Anspannung bei dir wahrnehmen. Nach deiner Präsentation würden die Symptome in der Regel schnell wieder abklingen. Denn die Hormonspiegel von Cortisol und Adrenalin sinken auf ihren Normalwert zurück. Folglich sind gelegentliche Stresssituationen nicht schädlich für unsere Gesundheit. Stehen wir dagegen für einen längeren Zeitraum unter Anspannung, kann uns dies krank machen.

Bei Stress schüttet unser Gehirn Cortisol und Adrenalin aus
Was bedeutet Stressbewältigung?
Unter Stressbewältigung bzw. Stressmanagement versteht man Methoden, Strategien und Maßnahmen, um Anspannung und negativen Stress (Distress) zu reduzieren. Im besten Fall tragen diese Methoden dazu bei, dass es erst gar nicht zu körperlichen oder psychischen Symptomen kommt.

Stressbewältigung fasst Methoden zusammen, mit denen sich innere Anspannung und negativer Stress reduzieren lassen
Tipps und Methoden zur Stressbewältigung
Im Folgenden gebe ich dir einige Tipps, um Anspannung zu lösen und zeige dir Methoden, mit denen du Stress in den Griff bekommen kannst. Natürlich sind diese Tipps und Methoden prinzipiell für jeden anwendbar. Als stresserprobte Projektleiterin habe ich sie aber mit besonderem Fokus auf Projektleiter und Produktmanager geschrieben und nutze insbesondere bei den methodischen Anleitungen Beispiele aus dem Arbeitsalltag dieser beiden Zielgruppen. Dabei mischen sich Erfahrungen aus meiner Arbeit mit Coachees, Kollegen, Kunden und Selbstreflexion mit psychologischem Coachingwissen. Ich werde die Sammlung immer weiter ausbauen. Von Zeit zu Zeit vorbeizuschauen lohnt sich also.
Natürlich interessiert es mich brennend, wie es dir mit den Tipps und Methoden zur Stressbewältigung ergangen ist und wie du sie auf deine persönliche Situation angepasst hast. Daher freue ich mich sehr über deine Erfahrungen als Kommentar am Ende der Seite oder per E-Mail.

Entwickle deine individuelle Stressbewältigungsstrategie!
5 bewährte Schritte, um deine individuelle Stressbewältigungsstrategie zu entwickeln
Bei der Entwicklung einer individuellen Stressbewältigungsstrategie haben sich die folgenden 5 Schritte besonders bewährt:
- Sich selbst eingestehen, gestresst zu sein
- Identifizieren, was mich stresst – sprich meine individuellen Stressoren analysieren
- Unterschiedliche Methoden und Maßnahmen ausprobieren
- Dranbleiben und individuell passende Methoden und Maßnahmen im Alltag etablieren
- Erfolge überprüfen

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Der erste Schritt, um Stress zu lösen ist der Entschluss, etwas zu ändern
Was stresst dich? – 5 Methoden, mit denen du dies sicher herausfinden kannst
„Der erste Schritt, um das zu erreichen, was du willst, ist es zu begreifen, dass du nicht dortbleiben darfst, wo du bist.“ (Autor unbekannt)
Musstest du beim Überfliegen der Stresssymptome besorgt festgestellt, dass mehrere auch auf dich zutreffen? Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob diese ganz oder teilweise auf Stress zurückzuführen sind? Soll sich etwas an deiner Stresssituation ändern? Wenn du diese drei Fragen mit Ja beantwortest, kannst du dir selbst gratulieren. Denn du hast die schwierigste Hürde der Stressbewältigung bereits genommen: Du hast dir selbst eingestanden, gestresst zu sein und den Entschluss gefasst, das zu ändern.
Wenn du näher analysieren möchtest, was deine persönlichen Stressoren sind oder du noch gar keine Idee hast, was genau die Auslöser für deine Symptome sind, kannst du dir nachfolgend Tipps und Anregungen holen, um diese zu identifizieren.
Tipp 1: Sprich mit anderen über deine Situation
Vertrauten Personen wie Freunden, dem Partner oder Familienmitgliedern von stressigen Situationen im Arbeitsalltag als Projektleiter oder Produktmanager zu erzählen kann sehr hilfreich sein. Zum einen kannst du deine Gedanken beim lauten Aussprechen sehr viel besser ordnen, wie wenn du alleine darüber nachdenkst. Oft hilft dies allein schon, mehr Klarheit zu bekommen und zu erkennen, was den Stress wirklich auslöst. Zum anderen können dir deine Zuhörer beim Analysieren der Stresssituation helfen. Gleichzeitig erfahren sie mehr über dich und wie es dir gerade geht und können wohlwollend darauf reagieren.
Eine Stressorenanalyse mit engen Vertrauten hat jedoch auch Grenzen. So ist der Partner vielleicht in die Stresssituation verwickelt. Zum Beispiel wenn eine angespannte Situation in der Firma mit einer Doppelbelastung durch die Familie zusammenkommt. Außerdem sind Familienmitglieder und Freunde meist polarisierend, haben eine klare Meinung zu etwas und bewerten die Situation und alle daran Beteiligten.
In diesem Fall kann es hilfreich sein, dir eine völlig unbeteiligte Person wie beispielsweise einen Coach zu suchen und gemeinsam die Situation sachlich und methodisch anzugehen.

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Tipp 2: Führe ein Stress-Tagebuch
Eine prima Methode zum Aufdecken von Stressoren – gerade bei sehr komplexen, schwer durchschaubaren Problemen – ist das Stress-Tagebuch. Hierfür bist du zudem auf keine anderen Personen angewiesen.
Kauf dir am besten ein schönes Notizbuch und lass jeden Abend den Tag Revue passieren.
- Was hat dich geärgert?
- Was hat dir zu schaffen gemacht?
- Wann hast du dich gestresst gefühlt? Warum?
- Wo warst du in dieser Situation? Wer war um dich herum?
- Wie hast du dich gefühlt?
Schreib alles auf, was dir dazu einfällt. Wenn du nicht so gerne schreibst oder dir das Schreiben zu lange dauert, kannst du auch auf eine Audio-Aufnahme-App zurückgreifen oder dir eine Tagebuch-App auf dein Smartphone laden, die du auch durch Spracheingabe befüllen kannst.
Das Stress-Tagebuch eignet sich auch perfekt, wenn du die Auslöser für bestimmte Symptome analysieren möchtest. Ich habe diese Methode zum Beispiel einige Monate genutzt, um herauszufinden, wodurch meine Kopfschmerzen ausgelöst werden und habe dann entsprechende Maßnahmen aus diesen Erkenntnissen abgeleitet.
Tipp 3: Stell die Situation einmal auf den Kopf und analysiere aus der entgegengesetzten Richtung
Die Kopfstand-Methode hat ihren Ursprung in den Kreativitätstechniken, eignet sich aber auch für das Aufspüren von Stressoren hervorragend. Nehmen wir mal an als Projektleiter oder Produktmanager leidest du darunter, nicht richtig abschalten zu können. Schon auf dem Weg zur Arbeit grübelst du darüber nach, wie du ein bestimmtes Problem am besten lösen könntest. Statt abends den Rechner herunter zu fahren und auch gedanklich Feierabend zu machen, kreisen die Gedanken um dein Projekt weiter in deinem Kopf und morgens wachst du gerädert auf und stellst fest, dass du auch nachts nicht recht zur Ruhe gefunden hast. Dein Problem wäre in diesem Beispiel also ein ruheloses Gedankenkarussell.
In unserer Gesellschaft sind wir darauf gepoolt, für alle Probleme möglichst rasch passende Lösungen zu finden und setzen uns damit oft selbst unter Druck. Die Kopfstand-Methode nimmt diesen Leistungsdruck bewusst weg. Das Problem wird als Frage formuliert und dann ins Gegenteil gewandelt. Für den Projektleiter im genannten Beispiel könnte die Problemfrage etwa lauten „Warum kann ich gedanklich nicht abschalten?“.

Auf dem Kopf sieht die Situation schon wieder ganz anders aus
Diese Frage wird nun ins Gegenteil gekehrt. Sie könnte dann etwa heißen „Was muss ich tun, um auf gar keinen Fall gedanklich abschalten zu können?“ oder „Wer oder was muss um mich herum sein, damit ich auf gar keinen Fall gedanklich abschalten kann?“
Schreib dir diese Frage am besten auf ein leeres A4-Blatt in die Mitte. Nun kannst du außen herum alles notieren, was dir dazu einfällt. Deiner Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Schnell wirst du sehen, diese Übung macht sogar Spaß. Vorschläge für den Projektleiter im geschilderten Fall könnten z.B. sein:
- Ich absolviere bereits auf der Fahrt ins Büro mein erstes Meeting per Telefon.
- Ich führe kurz vor Feierabend ein emotionales Streitgespräch mit einem Projektmitglied oder meinem Chef.
- Ich gehe kurz vor Feierabend noch eine Aufgabe an, die mich eh schon nervt, weil ich weiß, dass ich damit nicht vorankomme.
- etc.
Für diese Übung solltest du dir ca. 10 Minuten Zeit nehmen. Höre erst auf, wenn dir auch nach einer längeren Pause gar nichts mehr einfällt. Gehe dann deine Ideen nochmal Punkt für Punkt durch und stell dir die Frage „Würde mich diese Situation stressen?“ Alle Punkte, die du mit Ja beantwortest, markierst du am besten mit einem Buntstift. So hast du am Ende eine Liste deiner persönlichen Stressoren.

Auf dem Kopf sieht die Situation schon wieder ganz anders aus
Tipp 4: Erkenne Glaubenssätze und Denkmuster, die dich einschränken
Glaubenssätze sind Überzeugungen über uns selbst, über andere und über die Welt. Viele dieser Denkmuster haben wir so fest in uns verankert, dass wir uns ihnen häufig gar nicht mehr bewusst sind und sie somit auch nicht mehr hinterfragen. Wir sind überzeugt davon, dass sie wahr sind. Unsere Wahrnehmung und unser Handeln werden stark von ihnen beeinflusst. Doch manche dieser Glaubenssätze limitieren uns und verstärken den negativen Stress.
Bevor du beginnst, Methoden zur Stressreduktion auszuprobieren, kann es daher sehr hilfreich sein, dir Gedanken über deine einschränkenden Glaubenssätze zu machen und diese aufzuspüren.
Stell dir bitte einmal vor du bist Produktmanager und entscheidest darüber, welche Funktionen dein Produkt haben bzw. nicht haben soll. Deine Entscheidungen musst du dann vor dem Management, dem Entwicklungsteam und den Nutzern begründen. Vermutlich hast du in deinem Arbeitsalltag dabei schon viele hitzige Diskussionen geführt. Wenn du jetzt jemand bist, der von sich glaubt „Ich muss mich ständig rechtfertigen“ oder von anderen glaubt „Alle hacken auf mir herum“, dann werden dich solche Diskussionen vermutlich extrem stressen. Du wirst schon angespannt ins Meeting gehen, jede Anmerkung als Angriff auf dich empfinden und folglich nach der Diskussion die Bestätigung haben, dass alle auf dir herumgehackt haben.
Schau dir nun einmal deine eigene Situation an. Was denkst du über dich und andere? Limitierende Glaubenssätze erkennst du leicht an Generalisierungen wie „alle“, „immer“, „nie“, etc.
Dieser Tipp lässt sich übrigens prima kombinieren mit dem nächsten.
Tipp 5: Mach einen Spaziergang und denke dabei über deine Situation nach
Ein Spaziergang hilft nicht nur gegen Stress, sondern regt auch das Nachdenken über sich und die eigene Situation an. Stell dir dabei immer und immer wieder die Frage „Was stresst mich?“ und „Warum stresst mich das?“. Wahrscheinlich erscheint dir das erstmal komisch. Aber durch die Wiederholung der Frage beschäftigst du dich sehr intensiv mit der Thematik und kannst immer neue Aspekte entdecken. Wenn du alleine unterwegs bist, nimm deinen Monolog am besten auf und schreib deine Erkenntnisse später nieder.
Diese Übung kannst du auch sehr gut zu zweit durchführen. Lass deine Begleitung die Frage formulieren und erzähle ihr dann von deiner Situation. Deine Begleitung sollte dich bei dieser Übung jedoch nicht unterbrechen, keine Rückfragen stellen und auf gar keinen Fall wertende Anmerkungen machen. Lass sie am besten am Schluss die Kernpunkte deiner Erzählung zusammenfassen und schreibt dann gemeinsam auf, was ihr dabei über deine Stressoren herausgefunden habt.
Wenn du dich bei der Analyse deiner Stressoren lieber mit Gleichgesinnten austauschst, kannst du dir das Wanderseminar „Stressbewältigung für Projektleiter und Produktmanager“ näher ansehen. Hier werden wir uns einen Tag lang intensiv mit dem Thema Stressmanagement auseinandersetzen.

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Wie du Stress vermeidest und deine innere Anspannung löst
Sobald du weißt, durch was bei dir Stress ausgelöst wird, kannst du beginnen, ihn aktiv zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Dazu möchte ich dir gerne das folgende Zitat auf den Weg mitgeben:
„Wenn dem Wollen ein Tun folgt, ist das der erste Schritt zu einer neuen Erfahrung.“ (Monika Minder)
Im Folgenden findest du Methoden und Vorschläge für Maßnahmen, mit denen sich Stress vermeiden und innere Anspannung lösen lässt. Probiere ruhig mehrere dieser Tipps aus. Denn wie die Stressoren ist auch die Wirkung einer Maßnahme individuell. Was dem einen vielleicht nichts taugt, schlägt beim anderen voll ein.
Zudem solltest du versuchen, die Maßnahmen, die bei dir besonders gut wirken, regelmäßig anzuwenden und in deinen Alltag zu integrieren. Nur so erzielst du einen dauerhaften Erfolg.
Tipp 1: Lege Aufgaben fest und priorisiere
Kennst du das Gefühl, unglaublich viele Kleinigkeiten erledigen zu wollen und am Ende des Tages gar nicht mehr genau sagen zu können, was du gemacht hast? Oder aber den Tag mit dem frustrierenden Gefühl zu beenden, viel zu wenig geschafft zu haben?
In diesem Fall können Aufgabenlisten sehr hilfreich sein. Stell dir dazu jeden Morgen die Frage „Was möchte ich heute erreichen?“ und schreib dann alle Aufgaben untereinander auf, die dir dazu einfallen.
Wenn die Liste lang wird, solltest du jedoch priorisieren, bevor du anfängst, sie abzuarbeiten.

Lege fest, was du tun möchtest und mach nichts anderes
- Welche Aufgabe bringt den größten Mehrwert für das Projekt bzw. Produkt?
- Welche Aufgabe liefert mir am schnellsten ein Erfolgserlebnis?
- Welche Aufgabe macht mir am meisten Spaß?
- Welche Aufgabe hilft anderen Projektbeteiligten am meisten weiter?
Ich persönlich wähle mir z.B. je nach Tagesform und Bedürfnis, das ich gerade habe, das Priorisierungskriterium aus und verwende drei Abstufungen.
Immer wenn du nun eine Aufgabe abgearbeitet hast, streichst du sie durch. Dadurch generierst du zum einen über den Tag verteilt immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Zum anderen behältst du immer den Überblick, wo du stehst.
Am Ende deines Arbeitstages ist deine Liste im Optimalfall vollständig abgearbeitet. Wenn nicht, hast du dir wahrscheinlich zu viel vorgenommen. Oder du hast den limitierenden Glaubenssatz, egal wie viel du arbeitest, nie genug leisten zu können. Aber auch hierfür dient die Liste: Du bekommst ein realistisches Bild davon, was du an einem Arbeitstag leisten kannst. Aber Vorsicht: Die Maßnahme für eine nicht abgearbeitete Liste sollte nicht Überstunden heißen! Reflektiere stattdessen jeden Abend nochmal und beende den Tag mit einem Erfolgserlebnis.
Fragestellungen hierfür können sein:
- Was habe ich heute erreicht?
- Welchen Mehrwert hatte meine Arbeit?
- Was hat mir heute am meisten Spaß gemacht?
- Oder Was habe ich heute gelernt?
Tipp 2: Sei dein eigener Anti-Stress Zeitmanager
Wie viele Meetings hast du durchschnittlich am Tag? Ich vermute mal, wenn du Produktmanager oder Projektleiter bist, ist deine Antwort „viele“. Wenn eine Besprechung die nächste jagt und du bereits mittags nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht, dann denk doch mal darüber nach, an deinem Zeitmanagement etwas zu ändern.

Sei dein eigener Zeitmanager und entscheide selbst, was du wann tust!
Teilnahme an Meetings priorisieren
Schau dir z.B. mal deinen Kalender an:
- Welche Meetings stehen in dieser Woche an?
- Welches Ziel haben die Besprechungen?
- Gibt es eine Agenda?
- Wer hat eingeladen und warum sollst du dabei sein?

Sei dein eigener Zeitmanager und entscheide selbst, was du wann tust!
Kalender füllen
Wie viele Lücken hast du jetzt noch in deinem Kalender? Hast du für eine Besprechung vorab etwas vorzubereiten? Oder ist es wahrscheinlich, dass du aus der Besprechung mit ein paar Aufgaben gehen wirst? Dann empfehle ich dir, auch hierfür schonmal Zeit in deinem Kalender zu blocken. Dadurch stellst du sicher, dass du dir die Zeit für die Vor- und Nachbereitung nehmen kannst und kommunizierst den Kollegen gleichzeitig, wann du nicht verfügbar bist.
Pausen einplanen
Wann machst du für gewöhnlich Mittagspause? Hast du diese Zeit schon als Abwesenheit in deinem Kalender geblockt? Oder gehörst du zu denen, die regelmäßig ihre Mittagspause verkürzen, weil noch was ganz Wichtiges zu erledigen ist, für das sonst keine Zeit bleibt? Verschlingst du dann dein Pausenbrot ohne dir darüber so richtig bewusst zu sein vor deinem Bildschirm? Wie wäre es stattdessen mit einem kleinen Spaziergang, um den Kopf wieder frei zu bekommen?
Oder wie wäre es mit einem kurzen Kaffee-Gespräch mit jemandem, mit dem du nicht direkt zusammenarbeitest oder einer Runde um den Block. Plane dir solche Gedanken- und Bewegungspausen ruhig auch vormittags oder nachmittags im Kalender ein, damit du für die nächsten Meetings wieder fit bist. Vielleicht denkst du jetzt „Sowas brauche ich doch nicht in meinen Kalender zu schreiben“. Aber wenn du zu denen gehörst, die sich viel zu wenig Pause gönnen und gestresst fühlen, kann so ein Kalendereintrag eine prima Erinnerung sein.
Wenn ihr im Büro einen Rückzugsort habt oder du im Homeoffice bist, empfehle ich dir zudem, den Energieschub durch einen 5 Minutenschlaf auszuprobieren. Wichtig ist dabei, dass du wirklich ungestört bist, dich hinlegen und die Augen schließen kannst und für 5 Minuten einmal an gar nicht denken musst und dich ganz auf deinen Atem konzentrieren kannst. Ich persönlich mache dies inzwischen, wenn möglich vor jeder wichtigen Moderation und starte damit voller neuerer Energie in den Termin.
Feierabendaktivitäten einplanen und sich etwas gönnen
Wer den ganzen Tag arbeitet, darf auch mal Feierabend machen. Die Arbeit wird dir nicht wegrennen. Aber sie lässt sich mit neuer Energie und neuem Elan am nächsten Tag erledigen, wenn du dir abends Zeit für private Dinge gönnst, die dir Spaß machen. Wie wäre es, mal wieder fein Essen zu gehen, das Tanzbein zu schwingen, sich mit Freunden zu treffen oder am Lieblingskrimi weiter zu lesen? Schließlich lebst du nicht nur fürs Wochenende, oder? Plane dir daher auch solche Aktivitäten am besten in deinem Kalender ein, damit du nicht vor lauter Terminen vergisst, Feierabend zu machen.
Vielleicht denkst du jetzt, die hat gut reden. Und ja, es liest sich leicht. Aber die Umsetzung verlangt dir eine große Portion Selbstdisziplin und konsequentes Dranbleiben ab. Gegebenenfalls hilft es dir an dieser Stelle, deinen Leidensdruck und die Stärke deiner Stresssymptome auf einer Skala zwischen 1 und 10 einzuordnen. Wie schwer wiegt der Druck, etwas zu ändern?



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